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Oft höre ich in meinen Beratungen den Satz „Das weiß ich. Das ist mir bewusst“.

Es gibt bei Weitem einen gewaltigen Unterschied von Wissen und Bewusstsein. Wir versuchen alles mit dem Verstand zu begreifen, analysieren unsere Vergangenheit bis ins kleinste Detail – um uns besser verstehen zu wollen. So weit so gut, dagegen ist nichts auszusetzen, nur wird die Ausarbeitung der eigenen Biographie mithilfe des Verstandes nicht jene erlernten Denkkonventionen lösen, die für Schmerz und  Ängste verantwortlich sind. Wir sind so mit unserem Verstand identifiziert, dass wir auch mit dem Verstand lösen wollen. So gehen wir der Illusion nach, wir müssten an uns arbeiten. Dieses Arbeiten bedeutet in den meisten Fällen jedoch nur, noch tiefer im Denken verankert zu sein.

Natürlich können wir auch mal über unsere Vergangenheit nachdenken, das ist auch wichtig um erste Erkenntnisse zu erhalten. Über Erlebnisse in der Vergangenheit und unsere schmerzhaften Erfahrungen darf und muss auch mal geweint werden. Die eigentlichen Erkenntnisse aber, die uns wirklich weiterbringen finden im Beobachten und Fühlen statt. Nur hier lösen wir uns von unserem Denker und lassen das an die Oberfläche, was es gilt anzusehen. Unserem Denken sind Grenzen gesetzt, wir erreichen durch unseren Verstand nicht das innere Bewusstsein, das für die Auflösung unseres Schmerzes und unserer Ängste nötig ist. Wir kommen also durch das klassische Aufarbeiten mithilfe von Gedanken nicht wirklich tiefer, nicht an die Wurzel der eigentlichen Gründe und Ursachen für unsere derzeitige Lebenssituation. Wir kratzen weiter an der Oberfläche, in der Hoffnung, dass sich dadurch eines Tages etwas ändert, müssen jedoch irgendwann verzweifelt feststellen, dass wir mit unserem Wissen nicht den eigentlichen Kern erreichen. Verändern kann sich nur das was wir sehen und wahrnehmen.

Wir müssen weg von unserem zwanghaften Denken, Grübeln und Analysieren hin zu dem was wirklich in uns los ist.

Alles was dem Verstand entspringt hält in Wahrheit davon ab, wirklich nach innen zu gehen. Wir wissen zwar, dass da Gefühle sind, wir fühlen Angst, Wut, Verzweiflung, Widerstand oder Schmerz, bemerken jedoch kaum, dass diese Gefühle das Resultat unseres zwanghaften Denkens sind.

Wenn uns dieser automatisierte und unbewusste Mechanismus einmal klar wird, dann erst beginnt die eigentliche Wahrnehmung. Durch die bewusste Beobachtung von dem was wirklich in uns abgeht, wie Gedanken deine Gefühle erzeugen, erst dann lernen wir uns richtig zu verstehen.

Die Vergangenheit spielt dann kaum noch eine Rolle, denn man betrachtet nur diesen Moment. Sie werden jetzt vielleicht sagen, dass die Vergangenheit aber dafür verantwortlich ist, dass Sie in diesem Moment so fühlen und denken. Das ist eine Illusion. Es gibt streng genommen keine Vergangenheit, genauso wie es auch keine Zukunft gibt. Sie existiert nur in Gedanken, in Form von Erinnerungen und abgespeicherten Bilder im Kopf.

Achtsamkeit
Hier und Jetzt…

Der Schlüssel liegt darin, sich von dem Versuch alles verstehen und wissen zu wollen zu lösen und sich vielmehr dem was jetzt ist zu widmen. Lenke die Aufmerksamkeit bewusst weg vom Denken und Erklären hin zum Körper. In diesem Augenblick, egal was du tust. Das ist Achtsamkeit. Und in Achtsamkeit liegt der Schlüssel zu deinem Glück.  

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Natalie Schmid

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